Die bei den jüngsten internationalen Veranstaltungen zur Technologie im Schuhsektor vorgestellten Innovationen – UITIC-Kongress in Shanghai und italienische Messen, an denen das Wissenschaftskomitee von Expo Riva Schuh und Gardabags teilnahm – zeigen deutlich, dass die Branche sich derzeit in einer tiefgehenden Wandlung befindet. Es handelt sich dabei um Innovationen, die nicht auf Labore bzw. Forschungs- und Entwicklungsabteilungen beschränkt bleiben, sondern konkrete Anwendung in den Produkten finden und somit auch bei Expo Riva Schuh und Gardabags zu sehen sind, die von Riva del Garda Fierecongressi veranstaltet wird und vom 10. bis 13. Januar 2026 in Riva del Garda stattfindet.
Auf diesen Messen, die zu den ersten Events des internationalen Kalenders der Herbst-/Wintersaison 2026/2027 gehören, treffen Produktionskette und Markt aufeinander. Einkäufer und Händler können hier direkt nachvollziehen, wie die neuen Technologien sowohl in die Produkte der Massenfertigung als auch in hochwertige Erzeugnisse einfließen.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND NEUE INDUSTRIEMODELLE
Beim UITIC-Kongress kam die große Bedeutung der künstlichen Intelligenz zum Ausdruck. Sie ist kein einfaches Hilfsmittel, sondern eine Art „Nervensystem“, das alle firmeninternen Prozesse miteinander verknüpft, vom Entwurf eines Produkts bis hin zum Logistikmanagement. KI bietet die Möglichkeit, die Nachfrage zu prognostizieren, Ressourcen zu optimieren, Produktionsabfälle zu reduzieren und Entwicklungszeiten zu beschleunigen. Gleichzeitig bleibt jedoch die menschliche Präsenz eine unabdingbare Voraussetzung, wobei – wie in Shanghai betont wurde – klare Regeln zur Festlegung der KI-Nutzung notwendig sind.
Dies entspricht auch der Vision innerhalb der Community von Expo Riva Schuh und Gardabags, die sich seit Jahren im Rahmen des Projekts Innovation Village Retail damit beschäftigt, wie der Sektor dank KI nachhaltiger und wettbewerbsfähiger gemacht werden kann. Internationale Start-ups wie Sangrove, IFReturns oder ACBC haben bereits unter Beweis gestellt, dass die Planung, das Retourenmanagement und die Auswahl der Materialien durch die Verwendung von Daten und Algorithmen verbessert werden können, was die Verschwendung von Ressourcen und Umweltauswirkungen reduziert.
SOHLEN AUS LEICHTEN UND RECYCELBAREN MATERIALIEN
Während KI die Firmenorganisation umstrukturiert, betrifft die Innovation der Produkte insbesondere die Materialforschung.
Die den neuen Technologien gewidmeten Messen zeigen die lebendige und innovative Dynamik im Bereich der Sohlenherstellung mit Lösungen, die hohen Leistungsanforderungen, strengen Standards und den wachsenden Ansprüchen des Marktes in Bezug auf Nachhaltigkeit und Sicherheit entsprechen.
Der erste Entwicklungsbereich betrifft eine neue Leichtigkeit dank der Reduzierung der Materialdichte durch das kontrollierte Schäumen von PU und EVA, das nun mit gasbasierten Techniken angereichert wurde, die auch kompaktere Materialien wie TPU leichter machen. Diese Technologien erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen den Maschinenherstellern und Lieferanten der chemischen Komponenten, wodurch neue strategische Partnerschaften entstehen.
Der zweite Bereich betrifft die Innovation der Herstellungsprozesse. Die Schwierigkeit Arbeitskräfte zu finden, die zu einer Tätigkeit in potentiell gefährlichen Umgebungen bereit sind, hat die Automatisierung in diesem Bereich stark vorangetrieben. Dank der Verwendung von Robotern für die Durchführung von Arbeitsprozessen mit hohem Risiko und der Suche nach Lösungen mit Mehrkomponenten-Spritzguss konnte die Verwendung von Klebstoffen und Chemikalien verringert werden, was nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch Zeit und Kosten einspart. Fortschrittliche Technologien ermöglichen die Herstellung der Lauf- und Zwischensohle in einem einzigen Spritzgießzyklus, was entsprechende Vorteile in Bezug auf Effizienz und Qualität mit sich bringt.
Schließlich nimmt auch die Kreislaufwirtschaft einen zentralen Stellenwert in Zukunftsstrategien ein. Der Trend hin zu einer bevorzugten Nutzung von Thermoplasten, die den aktuellen Leistungsstandards entsprechen, gegenüber Duroplasten fördert das Recycling, wodurch die Komplexität der chemischen Vernetzung entfällt. Auf den Messen wurden Beispiele für mehrstufige Produktionsprozesse vorgestellt, die vom mechanischen Recycling mit Beibehaltung der Polymerketten über chemisches Recycling bis hin zu fortschrittlichen Techniken wie der Pyrolyse reichen, die die Materialien in ihren Originalzustand zurückversetzt. Eine besondere Bedeutung kommt dabei in jedem Fall der korrekten Entsorgung und Trennung der Materialien entsprechend ihrer Zusammensetzung zu.
ÖKOSYSTEM DER INNOVATION
Beim UITIC-Kongress ging es auch um das Ökosystem der Innovation, das die Bedeutung der synergetischen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungszentren und Universitäten unterstreicht. Dieser Ansatz findet auf den Messen in Riva del Garda konkrete Umsetzung im Innovation Village Retail, das der Zusammenarbeit zwischen Startups, Herstellern, Einzelhändlern und Institutionen gewidmet ist. Hier werden beispielsweise Lösungen wie virtuelle Umkleidekabinen, eine vorausschauende Planung der Versorgungskette, neue Reparaturdienstleistungen oder Plattformen für die Wiederverwertung von Materialien vorgestellt.
«Unsere Messen dienen nicht nur der Produktpräsentation, sondern auch dem Austausch über die neuesten Entwicklungen auf den Märkten» betont Alessandra Albarelli, Generaldirektorin von Riva del Garda Fierecongressi. «Die aus Shanghai hervorgegangenen Innovationen zeigen, dass die Zukunft der Schuhbranche und Accessoires von Querschnittstechnologien gezeichnet sein wird, die sowohl den Luxussektor als auch die Massenproduktion gleichermaßen betreffen. Bei Veranstaltungen wie Expo Riva Schuh und Gardabags werden diese Umwandlungen konkret greifbar und bieten einmalige Geschäftsmöglichkeiten».
VON DER INNOVATION ZUM MARKT
In einem globalen Umfeld, das durch die Splitterung von Produktionsketten und neue Handelsbarrieren charakterisiert ist, stellt Innovation einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor dar. Expo Riva Schuh und Gardabags bieten Unternehmen die Möglichkeit, die technologischen Fortschritte hinter den präsentierten Kollektionen eingehend kennenzulernen.
Die auf den vergangenen internationalen Messen gezeigten bzw. beim UITIC-Kongress diskutierten Lösungen kommen hier im fertigen Erzeugnis zum Ausdruck: leichtere, nachhaltigere und individuell gestaltbare Schuhe, Accessoires aus neuen recycelbaren Materialien, mit Unterstützung von KI entworfene Kollektionen sowie sichere und effiziente Herstellungsprozesse.
Der Weg ist klar vorgezeichnet: die Schuhbranche bewegt sich hin zu smarten, nachhaltigen und integrierten Produktionsmodellen. Expo Riva Schuh und Gardabags stellen erneut ihre wichtige Rolle als internationale Plattform unter Beweis, die Innovation und Markt zusammenbringt und eine Brücke zwischen den technologischen Entwicklungen der Forschungszentren und den Produkten schlägt, die für Millionen von Abnehmer in aller Welt angefertigt werden.
